Hörspieltipp: Draußen vor der Tür. Von Wolfgang Borchert. 31.01.2015, Bayern 2

Draußen vor der Tür (Radio München 1948, Regie: Walter Ohm) wurde der erste große Erfolg in der Hörspielgeschichte der Nachkriegszeit. Die Radioausstrahlung führte zu Hunderten von begeisterten Hörerbriefen und machte Wolfgang Borchert (1921 – 1947), Kriegsheimkehrer mit schweren gesundheitlichen Schäden, kurz vor seinem Tod über Nacht bekannt.

„Die versuchte Heimkehr des Unteroffiziers Beckmann aus dem Krieg ist die Geschichte einer ganzen Generation von jungen Männern nach 1945. Beckmann sucht einen neuen Anfang, geleitet, immer wieder angetrieben und ermutigt von der Figur des „Anderen“, der als sein aktiveres, lebensbejahendes Alter Ego gelten kann. Doch überall bleibt Beckmann „draußen vor der Tür“. Als ihn ein Mädchen mitleidig zu sich nach Hause nehmen will, erscheint unerwartet deren zum Krüppel gewordener Mann aus dem Krieg. Die Elbe nimmt Beckmanns Selbstmord nicht an, eine zivilbürgerliche Existenz scheint ausgeschlossen, der Oberst nimmt die Verantwortung für Kriegsverbrechen nicht zurück und „der alte Mann, der sich Gott nennt“ schweigt. „Gibt denn keiner, keiner Antwort?“ – der Verzweiflungsschrei des schwer lädierten Beckmann, treffen Mentalität und Bedingungen der unmittelbaren Nachkriegszeit.“ (Bayern 2)

Draußen vor der Tür
Von Wolfgang Borchert
Komposition: Mark Lothar
Regie: Walter Ohm
Produktion: Radio München 1948

Mit:
Beckmann – Hans Stein
Ein Mädchen – Marianne Kehlau
Ihr Mann – Ernst Schlott
Oberst – Klaus W. Krause
Ferner: Gertrud Spalke, Anneliese Fleyenschmidt, Fred Kallmann, Else Quecke, Rudolf Helten, Else Wolz, Carl Burg und August Riehl

Sendetermin: 31.01.2015, 15.05 – 17.00 Uhr, Bayern 2

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