Kevin Spacey – Theatertipp: London – Old Vic

Mein Theaterbesuch im Old Vic in London!
Als mich meine Freundin Ute anrief, um mir zu sagen, dass sie Karten für das „Old Vic“ besorgen kann, für ein Stück, in dem Kevin Spacey mitspielt, hab ich geschrien: „Ja, Ja – hier ich will!!!“ (so mit dem Finger schnippsend, wie im Matheunterricht, wenn man einmal eine Lösung wusste!).

Gestern Abend war es dann soweit. Vor ein paar Wochen war mein Arbeitspensum noch überschaubarer, also war ich ganz optimistisch, was den Theaterbesuch anbetraf. Jetzt sah das schon sehr viel anders aus. Ich musste mich sehr abhetzen, um überhaupt rechtzeitig zur Vorstellung dazusein, und war entsprechend müde und gestresst. Aber wir reden hier ja von Kevin Spacey!!

Und ich war – ehrlich gesagt – ziemlich voreingenommen. Ich dachte, dass das Stück „Inherit the Wind“ ziemlich trocken rüberkommen würde. Eben hauptsächlich im Gerichtssaal stattfindend und die Darsteller langweilige Dialoge in Englisch mit Amerik. Akzent führend.

Letzteres stimmte auch. Teilweise konnte man nicht alles verstehen.

Aber mit meiner Vermutung, dass es langweilig wird, lag ich völlig falsch.

Kevin Spacey und alle anderen Darsteller waren so wunderbar. Und haben verdammt gut gespielt. Es war Unterhaltung pur.

Die erste Szene, in der Kevin Spacey vorkommt, ist:
Man sieht einen Mann, der eigenartig gebückt geht, eine dunkle Gasse entlangkommen. Er trägt zwei viel zu schwere Koffer. Ein Mädchen sieht ihn und schreit: Der Teufel! Der Teufel!

Kevin Spacey in der Rolle des „Henry Drummond“ hat das gesamte Stück über (2,5 Std.) diese seltsame Körperhaltung und Mimik, und man hat sofort nach Sekunden ein Gefühl dafür, was für einen Menschen er darstellt. Das ist wirklich Hollywood Theater.

Meine Sitznachbarn, ein schottisches Pärchen um die 65 waren so entzückend. Sie haben immer schon gelacht-geschrien, bevor überhaupt die Pointe erzählt wurde. Das ganze Publikum war bestens unterhalten. Und die Zeit verging wie im Flug. Am Ende gab es stehende Ovationen.

Das war ein perfekter Theaterabend! Das Stück ist noch bis 20.12.09 im „Old Vic“ in London zu sehen. Also wer zufällig für einen Shoppingtripp oder beruflich in London ist…

http://www.oldvictheatre.com/whatson

Der Inhalt ist schnell erzählt. Auszug Wikipedia:

Im kleinen Städtchen Hillsboro in Tennessee bricht im Jahr 1925 ein Streit aus, der die amerikanische Nation in Aufregung versetzt und der weltweit für Schlagzeilen sorgt: Der junge Bertram T. Cates ist Lehrer. Er lehrt seine Schüler die Evolutionstheorie von Charles Darwin, die besagt, dass der Mensch durch Evolution entstanden sei. Der fanatische Reverend Jeremiah Brown veranlasst, dass Cates verhaftet und ihm der Prozess gemacht wird, da die von ihm gelehrte These der biblischen Schöpfungsgeschichte widerspreche, welche laut Gesetz die einzig richtige sei. Der „Affenprozess“ schlägt hohe Wellen in den Vereinigten Staaten.

Der militante bibelgläubige Fundamentalist und frühere Außenminister Matthew Harrison Brady vertritt die Anklage. Der Reporter E. K. Hornbeck vom „Baltimore Herald“ berichtet vom Prozess und organisiert für Cates den agnostischen Verteidiger Henry Drummond. Matthew Harrison Brady und Henry Drummond waren während des Studiums Freunde. Drummond hat Brady auch in mehreren Wahlkämpfen unterstützt, als dieser Präsident der Vereinigten Staaten werden wollte. Doch die Freundschaft zerbrach an der fanatischen Gesinnung Bradys.

Es kommt zu einem dramatischen Prozess. Anklage und Verteidigung liefern sich erbitterte Duelle. Henry Drummond kämpft vehement für Fortschritt und die Freiheit des Denkens, die durch das Gesetz unterbunden wird, während M. H. Brady auf der wörtlichen Wahrheit der Bibel besteht und somit die darwinsche Evolutionslehre als falsch bezeichnet.

(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Wer_den_Wind)

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