Radio: A Funeral March For the First Cosmonaut. Von Etel Adnan und Ulrike Haage. 15.09.2019, 18.30 DlfKultur

Ulrike Haage arbeitet seit Anfang der 90er Jahre „an der Schnittstelle von Jazz, Avantgarde, klassischer Musik und Literatur“ und zählt wie Andreas Ammer zu den wichtigen Stimmen des neuen „Avantgarde-Hörspiels“. Man kann ihre neue, zusammen mit Etel Adnan entstandene Arbeit A Funeral March For the First Cosmonaut „hören wie eine Konzertaufführung, man kann sich einlassen wie auf eine Klanginstallation. Man muss dieses Gedicht nicht sofort verstehen, sondern kann sich treiben lassen von den Qualitäten der Stimmen und Instrumente.“

„Am 12. April 1961 umrundete Jurij Gagarin mit dem Raumschiff Wostok 1 in 108 Minuten die Erde und schrieb damit Weltraumgeschichte. Kaum sieben Jahre später kam er beim Absturz seiner zweisitzigen MiG nahe Moskau ums Leben. Die Ursache für das Unglück ist bis heute nicht genau geklärt.
Etel Adnan interessierte sich unter philosophischen, künstlerischen und mythischen Aspekten für die Weltraumprogramme der Großmächte. Der Kosmonaut Gagarin – „the great child in the great machine“ – hatte es ihr besonders angetan. Sie schrieb nach seinem Tod 1968 das elfteilige Poem „A Funeral March for the First Cosmonaut“ – eine Metapher auf Höhenflüge und Abstürze der Menschheit.
Die maschinengeschriebene Version legte Etel Adnan fünfzig Jahre nach deren Erscheinen in die Hände der Komponistin und Pianistin Ulrike Haage – sie komponierte 2017 die Musik zu „Nacht“, einem Hörspiel auf der Grundlage von Etel Adnans gleichnamiger Textsammlung. So wurde der Funeral March nicht nur zu einem musikalischen Requiem, sondern zugleich zu einem Hörspiel, in dem sich Text und Klang, Komposition und Improvisation monadisch verschränken.“

A Funeral March For the First Cosmonaut
Ein Hörspiel-Poem von Etel Adnan und Ulrike Haage
Übersetzung und Dramaturgische Mitarbeit: Klaudia Ruschkowski
Regie und Komposition: Ulrike Haage
Mit: Etel Adnan, Judith Engel, Zainab Alsawah und Eduard Wassmann
Solisten: Christina Andersson, Claudio Puntin, Ulrike Haage
Ton: Thomas Monnerjahn
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2019
Länge: 49’37

Sendetermin:
DlfKultur, 15.09.2019, 18:30 Uhr
Alle Infos auf deutschlandfunkkultur.de

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